Sich den Herausforderungen stellen.
Die hybride Kommunikation stellt im Bildungsbereich einen gewaltigen Umbruch dar, der weitreichende Auswirkungen mit sich bringt. Diese sollten nicht ignoriert werden.
Um effektive hybride Lernumgebungen zu schaffen, ist eine Anpassung der technischen Rahmenbedingungen erforderlich, die weit darüber hinausgeht, sich um Hardware, Anschlüsse und Kabel zu kümmern. Dennoch kann Technologie allein – so fortschrittlich sie auch sein mag – die Herausforderungen, die hybride Begegnungen mit sich bringen, nicht vollständig lösen. Die Technologie trägt manchmal sogar nicht zur Lösung der Probleme bei, sondern kann der effektiven hybriden Zusammenarbeit selbst im Weg stehen. Bildschirme können ihren eigenen „Schwerpunkt“ entwickeln und dadurch die Distanz der Lernenden zueinander erhöhen. Beim virtuellen Lernen kann man sich einsam und isoliert fühlen. Und Videoübertragungen an große Gruppen können dazu führen, dass sich die Lernenden etwas ‚verloren‘ fühlen.
Damit hybrides Lernen wirklich erfolgreich ist, müssen das virtuelle Lernen und das direkte Lernen in der Bildungseinrichtung den gleichen Stellenwert haben. Damit dies geschehen kann, müssen die Bildungseinrichtungen einen Schritt weiter gehen und mehr tun.
Um die von uns allen gewünschten intensiveren und vielfältigeren Lernerfahrungen zu erzielen, müssen die Lernräume mit benutzerfreundlicher und effektiver Technologie ausgestattet sein. Sie sollten Lernaktivitäten sowohl für die Teilnehmerinnen im Unterrichtsraum als auch für zugeschaltete Teilnehmerinnen gleichermaßen unterstützen. Und jede Person, egal, wo sie sich befindet, sollte gut hörbar und sichtbar sein.
Eine weitere wichtige Entwicklung: Studierende bringen die Funktionen von Telekonferenzen in Lernbereiche ein. So nutzen Lernende, die selbst vor Ort im Unterrichtsraum anwesend sind, dennoch gerne Chat-Funktionen und tauschen Inhalte digital aus. Für diesen verstärkten Einsatz von Technologie müssen eine gute Energieversorgung, große Displays und einfache Möglichkeiten zur gemeinsamen Nutzung von Inhalten gegeben sein.
Leider sind die meisten Lernräume nicht für eine derartige Nutzung geeignet. Da die Online-Aktivitäten den Zeit- und Raumbedarf für virtuelle Interaktionen in den Klassenzimmern erhöhen, werden auch die benachbarten Räume – z. B. Labore, Bibliotheken und Aufenthaltsräume – auf neue Art und Weise genutzt.
„Licht, Kamera, Ton, Inhalt!“
„Wenn eine Person virtuell an einem Kurs teilnimmt, ist das Unterrichtserlebnis in der Regel sehr eingeschränkt“, erklärt Elms. „Sie fragt sich, ob man sie hören und sehen kann, ob sie der Interaktion im Raum folgen kann. Dies sind reale Barrieren, die zwischen Lernenden vor Ort und virtuellen Lernenden bestehen. Die Auswirkungen auf das Lernen sind tiefgreifend.“
Um dieses Problem zu lösen, müssen Planer und Designer jetzt mehr wie Filmregisseure denken, sagt Elms, und Faktoren wie Beleuchtung, Kamerastandorte, die Audiokulisse und die Art und Weise, wie Inhalte im Raum geteilt werden können, berücksichtigen.
Drei Schlüsselprinzipien
Von Steelcase durchgeführte Studien zeigen, dass die nachfolgenden Schlüsselprinzipien dazu beitragen, Räume zu gestalten, die eine bessere hybride Erfahrung ermöglichen:
Inklusion
Überwinden Sie die Barrieren, die zwischen den virtuellen Lernenden/Teilnehmer*innen und den im Unterrichtsraum Anwesenden bestehen. Stellen Sie sicher, dass jeder gesehen und gehört wird, Inhalte teilen kann und die gleichen Möglichkeiten hat, seine Gedanken und Ideen einzubringen.
Beachten Sie dabei Folgendes:
Stellen Sie flexible Möbel und mobile Bildschirme zur Verfügung, damit sich die Personen im Raum frei bewegen können und die Monitore, auf denen die zugeschalteten Teilnehmer zu sehen sind, nicht immer den Mittelpunkt des Raums bilden.
Unterstützen Sie die Verwendung gemeinsam genutzter und privater Geräte, die virtuellen Teammitgliedern dabei helfen, Personen zu identifizieren und Gesichtsausdrücke zu interpretieren.
Die Beleuchtung sollte so angepasst werden, dass die zugeschalteten Teilnehmer selbstbewusst aussehen und auftreten können.
Achten Sie auf alles, was die Akustik beeinflusst: die Größe des Raums, Elemente zur Abgrenzung, die Bausubstanz und die Position der Mikrofone und Lautsprecher. Jeder im Raum und darüber hinaus sollte gut hören können und gehört werden.
Engagement
Ermöglichen Sie Erlebnisse in verschiedenen Umgebungen. Diese sollten einladend und komfortabel sein und die Zusammenarbeit erleichtern.
Beachten Sie dabei Folgendes:
Planen Sie das Layout so, dass es optimale Sichtlinien zu Personen (zugeschalteten Teilnehmern und Teilnehmern vor Ort) und Inhalten (digital und analog) bietet, um eine gleichberechtigte Teilnahme zu gewährleisten.
Ziehen Sie die Nutzung von Software und integrierten Technologiesystemen in Betracht, die es ermöglichen, Personen und Inhalte getrennt darzustellen, um den zugeschalteten Teilnehmern ein gleichberechtigtes Erlebnis zu bieten.
Berücksichtigen Sie den Kamerawinkel (90–120 Grad), um sicherzustellen, dass Personen und Inhalte auch von zugeschalteten Teilnehmern gesehen werden können.
Bieten Sie Hilfsmittel wie Whiteboard-Kameras oder digitale Tafeln, die einen gleichberechtigten Zugang zu Informationen ermöglichen und verschiedene Formen der Zusammenarbeit unterstützen.
Einfache Nutzbarkeit
Bieten Sie eine Vielzahl an intuitiven, leicht nutzbaren virtuellen und physischen Erlebnissen.
Beachten Sie dabei Folgendes:
Die Übergänge zwischen verschiedenen Interfaces und Displays sollten möglichst einfach und nahtlos sein.
Entscheiden Sie sich für Möbel, die beweglich sind und Übergänge sowie klare Sichtlinien zu Personen und Inhalten für zugeschaltete Teilnehmer und Teilnehmer vor Ort ermöglichen.
Berücksichtigen Sie beim Design verschiedene technologische Optionen, die unterschiedliche Geräte und Softwareplattformen unterstützen.
Optimale Unterrichtsräume
Steelcase hat seine umfassende Erfahrung bei der Konzeption von Arbeits- und Lernbereichen sowie die entsprechenden Studienergebnissen genutzt, um vier Ideen für Lernbereiche zu entwickeln, die die Technologie erfolgreich in den physischen Raum integrieren und hybrides Lehren und Lernen vollständig zu unterstützen.